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Frage: Wie entwick­elt sich Zuflucht-nehmen durch regelmäßige Praxis?

Lama Tilmann: Auf dem inneren Weg braucht es äußere Ori­en­tierungspunk­te. Diese ver­lagern sich nach und nach ins innere Erleben. Im Tibetis­chen spricht man von äußer­er, inner­er und geheimer Zuflucht.

Äußere Zuflucht bedeutet, sich an Vor­bildern zu ori­en­tieren, wie dem Bud­dha und anderen Erwacht­en: So möchte ich auch wer­den. Man hat das starke Bedürf­nis nach Hil­fe und Unter­stützung, das bleibt auch.

Innere Zuflucht: Später wird klar, dass sich die Zuflucht nach innen auf die Qual­itäten des eige­nen Geist bezieht, eine innere Ori­en­tierung. Man richtet sich auf das Beste im Inneren aus.

Inner­ste (geheime, let­ztliche) Zuflucht: Man merkt, alle Qual­itäten wie Liebe und Weisheit fließen zusam­men in eins: Lieb­volles offenes Gewahr­sein ohne Fes­thal­ten an einem Ich. Sich ein­lassen darauf, wie man wirk­lich ist, das non-duale zeit­lose Gewahr­sein ist die eigentliche Zuflucht.

Zwis­chen­stufen der Vertiefung:
Entspan­nte nicht greifende Freude
Inneres ruhiges Vertrauen
Ster­bend in die Natur des Geistes ein­treten, dann hat man die Zuflucht verwirklicht.

LehrerIn: Lama Lhun­drup
Sprache: Deutsch
Jahr: 2014
Typ: Video
Ort: Freiburg
Länge: 0:06:35